Schüleraustausch Spanien

Ein Schüleraustausch in Spanien ist die Chance, einer großen europäischen Kultur nahe zu kommen. Die spanische Lebensart und Lebenslust machen das Königreich zu einem attraktiven Ziel. Spanien ist sehr vielfältig. Trifft man einen Spanier, wird er kaum sagen, er sei Spanier. Die verschiedenen Regionen haben im Laufe ihrer Geschichte eine ganz eigene Nationalkultur hervorgebracht. Ein Spanier wird also eher entgegnen, dass er Katalane, Baske oder Galizier ist. All diese kleinen regionalen Unterschiede machen den Reiz Spaniens aus und symbolisieren das reichhaltige kulturelle Erbe des Landes. Ein weiterer Nebeneffekt ist die Chance, ein Austauschjahr in dem milden, mediterranen Klima (oder sogar unter Palmen) zu verbringen.

Bisher gehört Spanien allerdings zu den weniger beliebten Austauschzielen. Nur etwa 200 Schüler wagen jährlich das Austauschjahr. Verwunderlich bei den eigentlich so guten und interessanten Bedingungen. Die Ursache liegt aber auch eher in Deutschland. Noch ist Spanisch eines der exotischen Sprachfächer. Und wer in der Schule kein Spanisch lernt, wird sich wenig zu einem Austauschjahr in Spanien ermutigt fühlen. Dabei ist das Lernen von Spanisch eine echte Chance: zur Zeit teilt sich Spanisch mit Englisch den Titel der zweit-meist gesprochenen Sprache der Welt (nach chinesisch).

Das spanische Schulsystem unterscheidet sich in vielen Punkten von dem Deutschen. Mit sechs Jahren beginnt die Schulpflicht. Von nun an besuchen die Schüler sechs Jahre lang die „Educacion primera“, die vergleichbar mit der deutschen Grundschule ist. Bereits in diesem frühen Alter ist das Erlernen einer Fremdsprache verpflichtend. Im Alter von 12 bis 16 besuchen die Schüler die „Educacion Secundaria Obligatoria“ (ESO) , etwa eine Mittelschule. Nach der ESO endet die Schulpflicht und mit bestandenem Abschluss kann man sich entweder für einen berufsbildenden Zweig oder weitere zwei Jahre an dem Bachillerato, der Hochschulreife, arbeiten. Anders als bei der deutschen Allgemeinen Hochschulreife entscheiden sich spanische Schüler für eine spezielle Ausrichtung. Ähnlich wie bei dem deutschen Fachabitur wird bei dem spanischen Abschluss der Schwerpunkt auf künstlerisches, naturwissenschaftliches, geistes- und sozialwissenschaftliches oder technisches Profil gelegt. Austauschschüler die während ihres Aufenthaltes eine solche „Abitur-Stufe“ besuchen, haben die Möglichkeit in ihrem Auslandsjahr ihren Stundenplan selbst mit zu bestimmen und ihre Fähigkeiten zu vertiefen.

Ein Austauschjahr in Spanien ist im Gegensatz zu Fernzielen wie den USA, Kanada oder Australien verhältnismäßig günstig. Der Besuch einer spanischen Schule ist kostenlos und die Lebenshaltungskosten sind abhängig von der Region vergleichbar mit den deutschen. Ein halbes Austauschjahr lässt sich für etwa 5.500 Euro realisieren, ein Ganzes für etwa 7.000 Euro. Da ein solcher Austausch innerhalb der Europäischen Union stattfindet ist er mit sehr viel weniger bürokratischem Aufwand verbunden. Vorteilhaft ist auch die relative Nähe zu Deutschland verglichen mit anderen Fernzielen.

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