Viele Menschen träumen von diesem Land. Oft reicht schon der Anblick der rot-weißen Flagge mit dem markanten Ahornblatt um Vorstellungen von endlosen Weiten, unberührter Natur, glasklaren Flüssen, riesigen Wäldern und wilden Tieren wachzurufen. Gemeint ist Kanada, das zweitgrößte Land der Erde. Die meisten Klischees, die sich um die unberührte, riesige Natur Kanadas ranken sind tatsächlich wahr. Die kanadische Natur ist atemberaubend: fast ein Zehntel der Landesfläche besteht aus Wasser, vom Süden her erstreckt sich eine weitläufige Waldlandschaft und die einzigen Metropolregionen des Landes. Geht man weiter nach Norden, so wird die Landschaft immer mehr von Prärie- und Borealwäldern beherrscht. Das Staatsgebiet Kanadas grenzt gewissermaßen an die Arktis, daher verwundert es nicht, dass sich jenseits der Baumgrenze eine eisige Wüste – die Tundra – erstreckt.
Die im Osten weitesgehend flache Landschaft wird im Westen durch die Rocky Mountains abgelöst, welche auf eine Höhe von fast 6.000 Metern ansteigen. Neben einer unberührten Alpinlandschaft finden sich in den Rocky Mountains auch weltberühmte Skigebiete.
Über 70 % des Landes sind mit Wildnisfläche, also unberührter Natur bedeckt. Das entspricht 20% der weltweit verbliebenen Wildnisflächen. Das Klischee der endlosen Wälder ist keineswegs falsch, denn der Waldgürtel im südlichen Kanada gehört zu den größten zusammenhängenden Wäldern unseres Planeten.
Kanada ist ausgesprochen dünn besiedelt. Die etwa 33 Mio. Einwohner konzentrieren sich fast ausschließlich in dem Süden des Landes. Hier findet sich der Kontrast zu den unberührten Weiten des Nordens. Zahlreiche Millionenstädte, darunter Toronto, Montreal, Vancouver und die Hauptstadt Ottawa bilden die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Zentren des Landes.
Das kanadische Schulsystem ist Sache der Provinzen, dass heißt es gibt von Region zu Region einige Unterschiede. Einen ganz eigenen Weg im Schulsystem geht die französischsprachige Provinz Quebec Insgesamt ist das kanadische Schulsystem ausgezeichnet. Traditionell belegt Kanada in den PISA-Studien eine der Spitzenplätze. Die Schullaufbahn beginnt in der Regel mit dem fünften Lebensjahr in der Elementary- bzw. Primary School (in Quebec garderie bzw. maternelle). Nach dem siebten Schuljahr beginnt die Intermediate- bzw. Junior-High-School. Den Abschluss der Schullaufbahn bildet in den meisten Provinzen die Senior High School. Nur in Quebec bildet das Cégep einen fließenden Übergang zur universitären Ausbildung. Beachtenswert ist, dass in der Provinz Quebec Französisch Amts- und Unterrichtssprache ist. Während auf der Straße oft Englisch gesprochen wird, legt man in Quebec großen Wert darauf, dass im offiziellen Umfeld Französisch als erste Sprache benutzt wird.
Wer sich für einen Schüleraustausch in Kanada entscheidet, wird in der Regel bei einer Gastfamilie untergebracht, welche für die Zeit des Aufenthalts eine Aufwandsentschädigung bekommt. Ein Schüleraustausch in Kanada ist im Gegensatz zu europäischen Staaten teurer, auch weil die kanadischen Schulen Gebühren erheben. Für ein halbes Jahr sollte man mit etwa 7.000, für ein ganzes Jahr mit 13.000 bis 14.000 Euro rechnen.
